Ausgerenktes Schultergelenk / Schulterluxation
Das Schultergelenk ist das beweglichste Gelenk des menschlichen Körpers. Dies liegt daran, dass der Oberarmkopf sehr groß – und die Gelenkpfanne im Verhältnis dazu sehr klein ist. Dadurch können die zwei Gelenkpartner (Oberarmkopf und Schultergelenkpfanne) aber kaum für die Stabilität des Gelenks sorgen.
Aufgrund der unzureichenden knöchernen Sicherung kommt es bei Stürzen auf den nach hinten ausgestreckten Arm häufig zu einer Schulterluxation, die im Volksmund auch „ausgekugelte Schulter“ genannt wird.
Bei jüngeren Patientinnen/Patienten tritt begleitend häufig eine Verletzung der knorpeligen Gelenklippe (Labrum) auf. Dies nennt man SLAP-Läsion. Ab dem 40. Lebensjahr kommt es dagegen vorwiegend zu einer Verletzung der Rotatorenmanschette.
Nach einer schlecht ausgeheilten Luxation kann es leicht zu einer erneuten Verrenkung kommen, auch bei ganz alltäglichen Bewegungen. Ein solcher wiederholter Eintritt einer Schultergelenksverrenkung bei geringen Anlässen wird auch „habituelle Schulterluxation“ genannt.
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Symptome
Es resultieren starke Schmerzen und ein Funktionsverlust des Schultergelenks. Der betroffene Arm wird aufgrund der Schmerzen durch den gesunden Arm eng am Körper gehalten und intuitiv ruhiggestellt.
Diagnostik
Bei der körperlichen Untersuchung wird bereits der Verdacht auf eine Schulterluxation gestellt. Im Röntgenbild wird dieser Verdacht bestätigt. Begleitende Knochenverletzungen können hier zusätzlich erkannt werden.
Nur in der Magnetresonanztomographie (MRT) sind Begleitverletzungen der Weichteile (SLAP-Läsion, Rotatorenmanschettenruptur) feststellbar. Eine MRT sollte deshalb immer im Verlauf der nächsten Tage durchgeführt werden.
Therapie
Die rechtzeitige Therapie kann sehr erfolgreich sein und spätere Operationen verhindern oder zumindest deutlich hinauszögern.
Obwohl sich die Arthrose in ihrer Entwicklung nicht komplett aufhalten lässt, so gibt es doch vielversprechende Therapieansätze.
Unsere Behandlungsmethoden Schulterluxation
Ob nach einem ausgerenkten Schultergelenk operativ oder konservativ behandelt werden sollte, muss individuell entschieden werden. Wichtig für die Entscheidung ist insbesondere das Risiko einer erneuten Ausrenkung. Ein hohes Risiko spricht für die Operation und hängt unter anderem davon ab, ob Knochenbruch von Gelenkpfanne oder Oberarmkopf vorliegt und ob es zu einer schweren Verletzung der knorpeligen Gelenklippe gekommen ist.
Des Weiteren spielen Alter und sportliche/berufliche Ansprüche an das Schultergelenk eine gewichtige Rolle bei der Entscheidung, ob konservativ oder operativ therapiert werden soll.
Die allgemeinen Maßnahmen können konservativ wie folgt unterstützt werden:
Schmerzmittel
Einnahme von NSAR zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung.
Ggf. Einnahme von Opioiden bei sehr starken Schmerzen
Trainingstherapie
Die Schultermuskulatur sollte gezielt unter Anleitung trainiert werden.
Schonung
Ruhigstellung der Schulter in einer Schulterschlinge (Gilchristverband) für wenige Wochen.
Keine Belastung des Arms für 6 bis 8 Wochen. Dies bedeutet keine schweren Gewichte tragen und keine Überkopfarbeiten.
Physiotherapie
Mit Hilfe von gezielter Physiotherapie unterstützen den Heilungsprozess und können zur Schmerzlinderung beitragen